Es war einmal…
Geschichten zu erzählen, das ist immer wie ein Gespräch mit mindestens drei Leuten. Da bin ich, die Erzählerin, und da ist jemand, der zuhört. Und da ist drittens die Geschichte selbst. Je nachdem, was die anderen beiden beitragen oder verschweigen, was angeboten und was angenommen oder verschmäht wird, entrollt sie ihren Faden in diese oder jene Richtung. Ich liebe diese Lebendigkeit. Egal, ob es die biblischen Geschichten sind, die ich im Kindergottesdienst erzähle oder vorspiele oder die Märchen, die ich in großer Runde Kindern und Erwachsenen erzähle oder das, was ich müde jemandem abends von meinem Tag berichte. Beim Lesen ist es ähnlich: das Erzählte steht auf dem Papier oder auf dem Bildschirm. Aber erst, wenn Du es liest, entsteht etwas Neues, das nicht dasselbe ist wie das, was ich beim Schreiben gedacht und gefühlt habe. Du machst es vollständig, indem Du es liest. Nun darf ich in diesem Blog etwas schreiben. Schau, ich lege es hierhin. Wenn Du es liest, wird es lebendig…
Konstanze Ebel