Ich bin ein großer Fan der britischen Band Depeche Mode und war sehr bestürzt, als vor knapp einem Jahr die Meldung kam, dass Andrew Flechter, der Keyborder, im Alter von 60 Jahren plötzlich verstarb.

Zu diesem Zeitpunkt hatte die Band bereits begonnen, an einem neuen Album zu arbeiten.

Herausgekommen ist ein, wie ich finde, teils traurig nachdenkliches Album mit Texten, die zwischen den Zeilen und mit einzelnen Phrasen immer wieder auf die Endlichkeit, auf Verlust und Abschied hinweisen. Titel des Albums ist „Memento mori“ – Bedenke, dass du sterben musst.

Eine von vielen Stimmen zu dem neuen Album kommt von Michael Schuh von laut.de. Er schreibt:

„“Memento Mori“ ist Neubeginn und Ende zugleich, künstlerische Auferstehung wie intensiver Abschied (…) Es klingt wie ein Schlussakkord.“

Bedenke, dass du sterben musst. Gewiss wissen wir das alle. Aber wenn ich im Angesicht einer unheilbaren Diagnose noch viele andere Dinge bedenken muss, rückt das Sterben erstmal in den Hintergrund.

Erst wenn ich alle Dinge für mich und/oder meine Hinterbliebenen geregelt habe und das Ziel der Krankheit in Sichtweite kommt – dann beginnt der Schlussakkord. Dann bleibt oft nur noch ein gemeinsames Aushalten. Und die Gewissheit, dass wir alle irgendwann an diesem Ziel ankommen. Bedenke, dass du sterben musst.

Aber bedenke auch, dass du vorher lebst. Denn manchmal bedenken wir zu viel in unserem Alltag und leben zu wenig.

Bedenke jeden Tag, dass du dein Leben mit so vielen Erinnerungen, Erlebnissen und Liebe füllst, dass du Spuren in den Herzen der Menschen hinterlässt.

Dann kann ein Ende auch ein Neubeginn sein. Ein Neubeginn, Erinnerungen weiterzugeben und am Leben zu erhalten. Ein Neubeginn, eine Ruhestätte im Wandel der Jahreszeiten zu gestalten. Ein Neubeginn, mit Dankbarkeit auf die gemeinsame zurückliegende Zeit zu blicken.

Die Band Depeche Mode gedenkt im Booklet ihrem verstorbenen Bandmitglied Andrew Flechter mit den Worten „In our hearts and minds. – In unseren Herzen und Gedanken“. Memento Mori (Depeche-Mode-Album) – Wikipedia