Rumpelstilzchen
Es war einmal ein Müller, der war arm, aber er hatte eine wunderschöne Tochter. Und hier könnte das Märchen zu Ende sein. Aber natürlich ist es das nicht. Der König kommt vorbei. Zufällig. Und zufällig ist er unverheiratet und zieht rastlos durch’s Land auf der Suche nach – was? Ja, was? Und da prahlt der Müller, seine Tochter sei nicht nur schön, sondern sie habe darüber hinaus auch besondere Fähigkeiten. Denn der Müller erkennt sofort, dass der König genau so tickt wie er selbst. Er ist auch so einer, der immer sieht: es ist nicht genug. Nie ist es genug! Er verführt den König mit den Worten: sie kann Stroh zu Gold spinnen! Der König findet auch: Gerade im Finanzbereich ist es nie genug. Und da kommt diese Eigenschaft gerade recht. Glaubt er es? Oder hat er nur eine bösartige Freude daran, den Müller mit seiner dreisten Lüge auf Kosten der benutzten Müllerstochter herauszufordern? Ich denke, er will es glauben. Wir können uns manchmal dafür entscheiden, was wir glauben. Manchmal glauben wir, wir sind arm, viel zu arm. Und manchmal gelingt es uns, zu sehen, dass wir reicher sind, als der König, wenn wird dankbar spüren: es ist genug. Es ist mehr als genug, sagt die wunderschöne Müllerstochter.
Konstanze Ebel
Einfach mal zufrieden sein, mit dem was man hat…
Glück als Unterrichtsfach in der Schule, an manchen Schulen gibt es das schon, sicher wichtig, schon im jungen Alter mal darüber nachzudenken…
Es wird in der Öffentlichkeit nicht vorgelebt, immer nur Negativnachrichten – möglichst reißerisch – , es gibt auch Schönes.
Und eigentlich muss man nur mal innehalten, um es zu entdecken…
Das wäre für uns alle eine schöne Übung, zu erfahren, wann habe ich genug, wann habe ich wirklich genug, genug Nahrung, Arbeit, Urlaub, Freund:innen, Wohlstand, Liebe…..
dafür müssten wir wohl lernen, uns selbst zu spüren, unseren Körper, unsere Bedürfnisse, unsere Vorlieben und Abneigungen. Vielleicht fangen ganz experimentierfreudige Pädagogen und Psychologen irgendwann einmal damit bereits in der Schule an und bestärken die Kinder in ihren Erfahrungen, wann sie genug haben. Und wir Erwachsene dürfen auch noch lernen, wie erfüllend das Gefühl sein kann, wirklich genug zu haben oder zu sein. Vielleicht würde das unsere Welt ein bisschen friedlicher machen.