Impressionen aus Hofgeismar zum „Roten Faden in meinem Leben“
Für mich war es das erste Seminar an diesem wunderschönen Ort.
Eine alte Heilquelle, ein weitläufiger Park und eine sehr kommunikative, offene Atmosphäre: Beste Voraussetzungen zur Reflexion meines eigenen Lebens.
Die Fortbildung zur ehrenamtlichen Hospizbegleiterin hat mir hierzu auch schon viele wertvolle Impulse gegeben.
Diese Zeit in Hofgeismar öffnete nochmal einen anderen, weiteren Blick auf meinen Lebensfaden und dessen Verknüpfungen.
Mein erster Workshop stellte mir die Aufgabe, meinen persönlichen roten Faden in der Hospizarbeit bildlich darzustellen. Und das ganz praktisch und konkret mit Nadel, Papier und Fäden in verschiedenen Farben und Materialien. Ich verspürte eine kleine innere Rebellion gegen die Nutzung von Nadel und Faden – Sticken gehört nicht unbedingt zu meinen Lieblingsbeschäftigungen😉.
Uns wurden auch Wachstifte zur Untermalung zur Verfügung gestellt und das half enorm! Nach einem kurzen Innehalten malte ich die Stationen meiner persönlichen „Hospizgeschichte“, nahm den „Hauptstrang“ und verknüpfte ihn mit meinen Fäden.
Nun wollte ich das Festnähen mit der Nadel unbedingt vermeiden, konnte dann aber doch zu einem Kompromiss finden, nachdem weder Haarspray noch Kleber zur Fixierung zur Verfügung standen.
Wie erstaunlich:
Die Dinge fügten sich, die konkreten Wege ergaben sich im Prozess und im Tun –
auch wenn es zu „Beginn“ einen Plan für das Ganze gab.
Innere Themen zeigten sich im Außen, die Betrachtung der einzelnen Stationen berührte mich. Und: Mit den Widerständen musste ich leben und eine eigene Lösung finden – mit dem was DA war.
Ich wundere mich noch immer, wie eine Aufgabenstellung mit vermeintlich einfachen „Werkzeugen“ solche Prozesse auslöst.
Fazit für mich: Je klarer ich mit meinen eigenen „Fäden und Knoten“ bin, desto offener und auch aufgeräumter kann ich auf andere Menschen zugehen.
Danke an Alle, die Hofgeismar möglich gemacht haben!
Birgit Krechting, 25.05.2023